Der Landkreis Fulda ist ein Vorreiter beim Gigabitausbau in Hessen. Rund zwei von drei Haushalten verfügen über mindestens 1 Gbit/s, zudem sind bereits sämtliche kreiseigenen Schulen ans Glasfasernetz angebunden. Und auch die flächendeckende Breitbandversorgung ist weitestgehend erreicht: 98 Prozent der Haushalte können mit Bandbreiten von 50 Mbit/s surfen. Mittels einer Landeskofinanzierung eines Bundesförderprogramms sollen nun weitere 126 sogenannte „weiße Flecken“ ans Netz angeschlossen werden. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute einen Förderbescheid über 1.195.486 Euro virtuell an Landrat Bernd Woide überreicht.
Ländlicher Raum profitiert von Ausbau
„Die Dynamik beim Ausbau der digitalen Infrastruktur im Landkreis Fulda ist besonders hoch. Zahlreiche Projekte wurden hier in den vergangenen Jahren realisiert. Die hohe Zahl an Anschlüssen ans schnelle Internet ist eine bemerkenswerte Entwicklung“, sagte die Ministerin bei der Übergabe. „Von dem Lückenschluss im Breitbandnetz des Kreises mit modernster digitaler Infrastruktur profitiert der ländliche Raum direkt. Die neuen vom Land geförderten Glasfaseranschlüsse kommen abgelegenen Weilern und Einzellagen zugute. Diese sind damit informationstechnologisch optimal für die Zukunft vorbereitet.“
Bis Ende 2022 sollen 106 Haushalte, acht Unternehmen sowie zwölf Institutionen wie Bildungs- und Verwaltungsstandorte, Jugendherberge, Schwimmbad, Sportplatz, Kläranlage, Kompostieranlage sowie land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit Glasfaser direkt bis ins Gebäude angeschlossen werden. Insgesamt sind im Landkreis Fulda damit in den vergangenen Jahren rund 643 Kilometer Glasfaser und 246 Kilometer Leerrohre verlegt worden, 168 Kilometer umfasste der Tiefbau.
Erst durch Fördermittel denkbar
Dazu Landrat Bernd Woide: „Breitbandausbau im ländlichen Raum ist ohne Fördermittel nahezu undenkbar. Deswegen sind wird dem Bund und dem Land Hessen ausdrücklich dankbar, dass wir bei diesem wichtigen Thema mit Fördermitteln unterstützt werden. Damit können wir leistungsfähiges Internet gerade auch in die Weiler und Einzellagen bringen. So stärken wir deren Attraktivität, die Lebensqualität und schaffen flächendeckend das Fundament für die Digitalisierung.“
Der Ausbau kostet insgesamt 2,988 Millionen Euro, die von Bund (1,494 Millionen Euro), Land (1,195 Millionen Euro) und Landkreis (298.872 Euro) getragen werden. Insgesamt wurden seit 2017 von Bund, Land und Kommune weitere rund 19 Millionen Euro in den Ausbau der Breitbandversorgung im Landkreis investiert. Das Land Hessen hatte davon bislang rund 2,5 Millionen Euro finanziert. Davon profitieren rund 11.000 Haushalte und 1.200 Unternehmen. Die Hessische Landesregierung hat für den Gigabitausbau von 2020 bis 2024 Mittel in Höhe von rund 266 Millionen Euro vorgesehen. Davon stehen 100 Millionen Euro für die Erschließung von Gewerbegebieten zur Verfügung, um die hessischen Unternehmen fit für 5G zu machen. Ein weiterer Schwerpunkt sind sozioökonomische Einrichtungen. Im Landkreis Fulda sind – ebenfalls dank eines Förderprojektes des Landes – schon alle kreiseigenen Schulen mit gigabitfähigen Anschlüssen versorgt.
Glasfaser flächendeckend ausbauen bis 2030
„Ich danke allen Beteiligten für die umfangreichen Bemühungen, den Gigabitausbau stetig voran zu treiben. Im Sinne der hessischen Bürgerinnen und Bürger muss uns eine hochleistungsfähige und zukunftsfähige digitale Infrastruktur diese Mühen wert sein – gerade und auch im ländlichen Raum“, betonte die Ministerin. „Das Land Hessen setzt sich weiterhin mit aller Kraft dafür ein, möglichst flächendeckend schnelle Internetanschlüsse zu bekommen. Dort, wo ein Ausbau wirtschaftlich nicht darstellbar ist, fördert das Land Hessen daher den Ausbau. Unser ehrgeiziges Ziel der Gigabitstrategie für Hessen ist und bleibt, eine flächendeckende Glasfaserversorgung bis 2030 zu haben.“