Für Ministerpräsident Boris Rhein markiert der russische Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 einen Wendepunkt in der europäischen Nachkriegsgeschichte. „Der Überfall Russlands auf die Ukraine war ein eklatanter Bruch des Völkerrechts. Dieser Angriffskrieg hat sehr viel Leid über die Menschen gebracht, und Russlands Präsident Wladimir Putin ist seitdem bemüht, alle Verantwortung von sich zu weisen. Wir stehen weiter an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer. Denn für uns ist eines ganz klar: Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit. Nur eine militärisch starke Ukraine wird das russische Regime an den Verhandlungstisch zwingen“, sagte der Regierungschef. Als Zeichen der Solidarität mit den Opfern von Gewalt, Flucht und Vertreibung hisste der Ministerpräsident am Freitag gemeinsam mit dem Generalkonsul der Ukraine in Frankfurt, Vadym Kostiuk, die ukrainische Flagge vor der Hessischen Staatskanzlei.
Der Krieg bedrohe Leib und Leben von Millionen Menschen, reiße Familien auseinander und zerstöre die Infrastruktur eines gesamten Landes, ergänzte der Regierungschef. Der Krieg sei aber auch eine Gefahr für Frieden und Wohlstand in Europa. „Deshalb stand für uns von Anfang an fest, dass wir eine gemeinsame Reaktion auf die russische Aggression geben mussten, und wir haben sie gegeben. Europa und die Nato sind ein Jahr nach Ausbruch des Kriegs geschlossener als zuvor. Putins Kalkül, den Westen zu entzweien, ist nicht aufgegangen.“
„Wir werden diesen Krieg gewinnen“
„Für uns Ukrainer ist die Freiheit von unschätzbarem Wert. Wir haben das in der Geschichte mehrmals bewiesen. Im vergangenen Jahr haben wir gezeigt, dass wir unsere Werte mutig verteidigen – zur Not auch mit dem eigenen Leben! Wir werden diesen Krieg gewinnen, weil es für uns die einzige Option ist. Dabei sind wir auf die Unterstützung unserer Partner angewiesen. Die Schnelligkeit dieser Unterstützung ist entscheidend. Glauben Sie an uns und unterstützen Sie uns weiter! Ich danke Hessen sehr für die bisher geleistete Hilfe“, sagte der Generalkonsul der Ukraine in Frankfurt, Vadym Kostiuk.
„Hessen hat früh Verantwortung übernommen. Mehr als 80.000 Geflüchtete aus der Ukraine haben bei uns Zuflucht gefunden. Ich bin immer noch sehr beeindruckt und dankbar, wie die Menschen in Hessen die Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen haben und sie unterstützen. Die Unterbringung ist eine immense Herausforderung. Die Kommunen stoßen mittlerweile an ihre Grenzen. Wir werden weiterhelfen, aber ohne konkrete Zusagen aus Berlin wird das immer schwieriger“, sagte der Ministerpräsident.