Auch wir in Hessen spüren die Folgen des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine jeden Tag. Der russische Lieferstopp von Gas und die hohen Energiepreise sind für uns alle mittlerweile zu einer großen Herausforderung geworden. Der Energieschock trifft aber nicht alle gleichermaßen. Viele Bürgerinnen und Bürger mit geringem Einkommen, lokale Vereine und Initiativen ebenso wie kleine Unternehmen sind hiervon im besonderen Maße betroffen.
Als Gesellschaft werden wir auch diese außergewöhnliche Krise meistern, weil wir in Hessen eng zusammenstehen. Wir achten gemeinsam aufeinander, damit alle gut und sicher durch diese schwierige Zeit kommen. Wir arbeiten gemeinsam daran, dass die Versorgungssicherheit nicht nur für den jetzigen, sondern auch für den nächsten Winter gewährleistet bleibt. Wir sparen gemeinsam Energie ein und treiben den Ausbau Erneuerbarer Energien voran. Und wir sorgen gemeinsam dafür, dass alle von den hohen Energiepreisen entlastet werden.
Deswegen stellen wir als Hessische Landesregierung unser neues Landesprogramm "Hessen steht zusammen – Gemeinsam die Folgen des Krieges" gegen die Ukraine bewältigen vor. Es basiert auf dem Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Hessischen Sozialgipfels. Es greift die Eckpunkte auf, die die Landtagsfraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP in guter Zusammenarbeit gemeinsam vorgelegt haben. Ganz getreu dessen Motto Hessen steht zusammen stellt unser Landesprogramm einen breiten gesellschaftlichen und parteiübergreifenden Konsens dar, mit dem wir in Hessen gemeinsam die Folgen des Krieges gegen die Ukraine bewältigen wollen.
Mit unserem gemeinsamen Landesprogramm wollen wir besonders die Menschen, Vereine, Initiativen, Einrichtungen und Unternehmen in Hessen in den Blick nehmen, die nicht in ausreichendem Maße von den in Aussicht gestellten Entlastungsmaßnahmen des Bundes erfasst werden. Denn wir in Hessen lassen niemanden in Stich.
Dabei ist unser gemeinsames Landesprogramm subsidiär zu den Bundesprogrammen ausgestaltet, d.h., unsere Landeshilfen können erst dann greifen, wenn Bundeshilfen nicht mehr wirken. Alle Lasten werden aber auch wir nicht abfedern können. Vielmehr wollen wir soziale Härten weitestgehend verhindern.
Von unserem gemeinsamen Landesprogramm soll eine klare Botschaft ausgehen: Gerade in der Krise steht unsere Gesellschaft zusammen. Die Demokratie funktioniert, die Politik handelt entschieden. Wir treten damit auch all jenen politischen Kräften entgegen, die Probleme nicht lösen, sondern für ihre eigenen Zwecke nutzen wollen. Wir lassen uns nicht spalten. Wir können, wollen und werden auch diese Krise gemeinsam bewältigen.
Für unser gemeinsames Landesprogramm stellen wir 200 Millionen Euro sowie einen Bürgschaftsrahmen in Höhe von drei Milliarden Euro zur Verfügung.
UNSERE MASSNAHMEN ZIELEN DARAUF AB (SIEHE ÜBERSICHT):
→ die Beratungsstrukturen zu stärken
→ soziale Härten für die Menschen abzufedern
→ Vereine, Initiativen, Verbände und Einrichtungen zu entlasten
→ kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen
→ die Energieeffizienz und -resilienz zu steigern
Einen finanziellen Puffer haben wir ebenfalls eingeplant, mit dem wir notfalls nachsteuern können. Damit wären wir prinzipiell in der Lage, unsere Programme bedarfsgerecht aufzustocken, die Energiemehrkosten der Landesliegenschaften sowie gegebenenfalls weitere Maßnahmen zusammen mit dem Bund und den Kommunen zu finanzieren. Auch für 2024 sorgen wir bereits vor trotz der zu erwartenden hohen Steuermindereinnahmen in beiden Jahren in Höhe von 751 Mio. Euro.
Zusätzlich zu unserem Landesprogramm tragen wir außerdem wesentlich zur Finanzierung der Maßnahmen des Anfang November beschlossenen III. Entlastungspakets des Bundes und der Länder bei. Die Einführung des Deutschlandtickets bzw. 49-EuroTickets für den ÖPNV, die umfangreiche Wohngeldreform zum 1. Januar 2023 und Schutzmaßnahmen für Kriegsflüchtlinge finanzieren wir mit weiteren 380 Millionen Euro.
Insgesamt stellen wir als Land Hessen mindestens 580 Millionen Euro an Zuschüssen und Darlehen sowie drei Milliarden Euro an Bürgschaften für akute Hilfsmaßnahmen in Hessen wegen der Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine bereit. Damit geben wir den Hessinnen und Hessen die notwendige Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten und die notwendige Zuversicht für ein modernes Hessen von morgen.