Bei dem Termin im Alten Rathaus Gambach sagte die Europaministerin: „Ehrenamtliche engagieren sich unentgeltlich und auf freiwilliger Basis, aber nicht ‚umsonst‘. Die Initiative ‚Wir machen. Für ein Kinderlachen‘ ist etwas ganz Besonderes. Denn hier sind es sehr junge Menschen, die sich engagieren. Kinder und Jugendliche wollen damit Gleichaltrigen helfen und so Mut geben. Sie leisten zum Beispiel Hilfe für Heim- und Pflegekinder, durch Spendenaktionen, um bestimmte Projekte im In- und Ausland zu unterstützen, durch Hausaufgabenbetreuung oder durch die Unterstützung von Familien mit behinderten Kindern. All das ist ein unfassbar großes Engagement. Lea Sofie Schaba und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter scheuen sich dabei nicht, schwierige Themen anzupacken. So betreut die Initiative auch schwerkranke Kinder durch Kinderpatenschaften.“
„Heute bin ich sehr berührt. Das Engagement dieser jungen Menschen, das große Herz, das die Kinder und Jugendlichen über die letzten Jahre gezeigt haben, aber auch die Effizienz, mit der sie anderen Kindern und Jugendlichen helfen, beeindrucken mich sehr. Ich bin gespannt, was die Initiative in den nächsten Jahren noch auf die Füße stellen wird, und auch, ob es klappen wird, weiterhin viele junge Menschen für die Mitarbeit zu gewinnen“, sagte Lucia Puttrich.
„Ich möchte mich aber auch bei allen Unterstützern und Freunden der Initiative bedanken. Veranstaltungen zu organisieren, Spendengelder zu verwalten oder den Kontakt zu den unterstützten Kindern und ihren Familien zu halten: All das ist nicht einfach, sondern setzt zuverlässige und engagierte Mitglieder voraus, die sich neben dem Schul- oder Unialltag darum kümmern. Ihnen allen möchte ich Danke sagen. Danke für Ihren Einsatz für unsere Gesellschaft“, betonte Lucia Puttrich.
Hintergrundinformationen: „Menschen des Respekts“
Diese Auszeichnung wird im Rahmen der Landeskampagne „Hessen lebt Respekt“ von Mitgliedern der Hessischen Landesregierung überreicht. Sie ist eine Würdigung und ein Dankeschön an die Hessinnen und Hessen, die sich freiwillig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen. Hessinnen und Hessen können ihren „Menschen des Respekts“ vorschlagen. Dabei werden Vorbilder und Alltagsheldinnen und -helden gesucht, die ehrenamtlich im Einsatz sind.
Hintergrundinformationen zur Initiative „Wir machen. Für ein Kinderlachen“
Die Initiative wurde im Jahr 2007 von Lea Schabas damals siebenjährigem Bruder Lucas Schaba ins Leben gerufen. Er hatte in der Schule Astrid Lindgrens „Michel aus Lönneberga“ gelesen und war inspiriert davon, dass Michel in einem der Bücher Essen an die Menschen aus dem Armenhaus verschenkte. Daraufhin bastelte er gemeinsam mit Familie, Freunden und Nachbarn Weihnachtsdekoration, verkaufte diese und spendete den Erlös u.a. an die Butzbacher Tafel.
Dies war die Initialzündung für die Initiative, die über 60.000 Euro an Spendengeldern für Kinderhilfsprojekte in der Region gesammelt hat (Stand: Juli 2022). Die beteiligten Kinder organisierten dabei über die Jahre eine ganze Reihe verschiedenster Aktivitäten: Dazu gehörte die Aufführung eines Kinderzirkusprogramms ebenso wie eine Kunstausstellung oder die Mitgestaltung einer Benefizgala des DRK Münzenberg. Auch den Wetterauer Tintenfasslauf unterstützt die Initiative seit Jahren. Er findet dieses Jahr am 2. September 2023 in Münzenberg statt.
Gemeinsam mit dem DRK-Vorstand berät die Initiative, was mit dem gesammelten Geld geschehen soll. Zu den unterstützten Projekten gehört zum Beispiel eine Hausaufgabenbetreuung für Kinder aus benachteiligten Familien, die Unterstützung von Familien mit behinderten Kindern, den Elternverein der Kinderkrebsstation an der Uni Gießen, spontane Anfragen der Jugendhilfe, Kinderpatenschaften und das Haus AtemZeit, das schwerkranke Kinder betreut. Die meisten Projekte haben einen regionalen Bezug, manche reichen aber auch darüber hinaus: So sammelten u.a. Lea und Lucas Schaba im Jahr 2015 Ranzen und Mäppchen für Roma-Kinder in Nordmazedonien. Seit 2013 unterstützt die Initiative ein Patenkind in Kriva Palanka, dem dadurch ein Schulbesuch ermöglicht wird.
Mittlerweile sind die Gründungsmitglieder der Initiative junge Erwachsene und befinden sich in Ausbildung oder im Studium. Sie sehen es als ihren Auftrag an, ihre Erfahrung weiterzugeben und die nächste Generation mit einzubinden.