„Wir haben das Ziel, durch den Einsatz von Kompost die Nährstoffdefizite im ökologischen Landbau auszugleichen und durch Humusaufbau sowohl zum Klimaschutz als auch zur Klimaanpassung beizutragen. Deshalb möchten wir den Einsatz von Kompost weiter ausbauen. Um die landwirtschaftlichen Betriebe dabei zu unterstützen und den notwendigen Austausch mit den Vertreterinnen und Vertretern der Kompostwirtschaft zu verbessern, starten wir jetzt mit dem Netzwerk ‚Ökolandbau und Kompost in Hessen‘. Ich freue mich, dass wir im Rahmen des Hessischen Ökoaktionsplan 2020-2025 hierfür finanzielle Mittel in Höhe von rund 690.000 Euro bereitstellen“, sagte Staatssekretär Conz bei der Bescheidübergabe an das Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH, die gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Kooperationspartner - dem Ingenieurbüro für Sekundärrohstoffe und Abfallwirtschaft und der Vereinigung ökologischer Landbau in Hessen e.V.- an der Kompostanlage Witzenhausen stattfand.
Das Witzenhausen Institut kam bei einer im Jahr 2018/19 durchgeführten Studie zu dem Ergebnis, dass in Hessen eine erhebliche Menge an für den Ökolandbau geeigneten Biogut- und Grüngutkomposten zur Verfügung steht, diese aber bisher nur zu 15-20 Prozent durch die Landwirtschaft genutzt werden. Als entscheidende Ursache wurde vor allem fehlende Informationen und Unsicherheiten sowohl auf Seiten der Komposthersteller als auch auf Seiten der Öko-Landwirte genannt.
„Das Netzwerk Ökolandbau und Kompost soll dazu beitragen, diese Informationslücken zu schließen, Vertrauen für nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen und die Kommunikation aller Beteiligten zu stärken“, betonte Conz. „Ziel des vierjährigen Vorhabens ist es, den Einsatz der hochwertigen Komposte verstärkt im ökologischen Landbau einzusetzen. Hierzu zählen die in mehr als 50 hessischen Anlagen anfallenden Gartenabfällen, die über Biotonnen gesammelten organischen Haushaltsabfällen sowie andere Sekundärrohstoffen, wie zum Beispiel Gärreste aus Biogasanlagen. Auf diese Weise sollen Nährstoffdefizite insbesondere in Betrieben ohne Tierhaltung ausgeglichen und der Humusgehalt der Böden erhalten bzw. gesteigert werden.“ Im Netzwerk sollen Vertreterinnen und Vertreter aus der Kompostwirtschaft, der landwirtschaftlichen Beratung, Verbände, Wissenschaft und der landwirtschaftlichen Praxis zusammenarbeiten.