Hessische Staatskanzlei

„Wir müssen der ,Ich-zuerst-Mentalität‘ entgegentreten“

Ministerpräsident Boris Rhein hat zum Tag der gewaltfreien Kommunikation am 6. Oktober auf die große Bedeutung eines respektvollen Umgangs miteinander und auf die Respektkampagne der Landesregierung hingewiesen.

„Bei gewaltfreier Kommunikation geht es darum, sich aufrichtig mitzuteilen und einander wirklich zuzuhören – kurzum, sich mit Respekt und auf Augenhöhe zu begegnen. Wir alle wünschen uns, respektvoll behandelt zu werden: von der Familie und Freunden, von Fremden im Bus, auf dem Fußballplatz und im Straßenverkehr. Ein respektvoller Umgang miteinander ist die Grundvoraussetzung für eine friedliche und funktionierende Gesellschaft“, sagte der Regierungschef in Wiesbaden. „Wir wollen an einem Ort zu Hause sein, wo der Zusammenhalt und die Vielfalt einer Gemeinschaft zählen. Dafür steht unsere Kampagne ,Hessen lebt Respekt‘.“

Hessen lebt Respekt

Die Kampagne „Hessen lebt Respekt“ legt seit 2017 ein Augenmerk auf aktuelle, gesellschaftliche und politische Themen aus dem Alltag der Hessinnen und Hessen. Das gelingt durch konkrete Projekte – zum Beispiel im Sport, in den sozialen Medien, bei der Polizei und bei Rettungskräften, in der Schule, im Ehrenamt und in der Arbeit mit Flüchtlingen. So finden im Zuge der Kampagne beispielsweise Gesprächsrunden, Podiumsdiskussionen und Wettbewerbe statt. Außerdem werden regelmäßig Personen aus Hessen, die sich ehrenamtlich engagieren, als „Menschen des Respekts“ ausgezeichnet.

„Nicht nur im Alltag, sondern auch im Netz begegnet uns immer wieder ein mitunter sehr rauer Umgangston. Viel zu oft kommt es zu Beleidigungen und Anfeindungen, während es an respektvoller Kommunikation und Wertschätzung in Diskussionen mangelt“, sagte Rhein und fügte hinzu: „Mit unserer Respektkampagne setzen wir dem rauer werdenden Klima in der Gesellschaft eine klare Haltung entgegen und werben für Werte wie Rücksichtnahme, Toleranz und Achtung im Umgang miteinander.“ Der „Tag der gewaltfreien Kommunikation“ sei eine gute Gelegenheit, um daran zu erinnern, der sich ausbreitenden „Ich-zuerst-Mentalität“ entgegenzutreten und stattdessen den Gemeinsinn in den Fokus zu rücken.

Hintergrund

Der „Tag der gewaltfreien Kommunikation“ wurde zum ersten Mal am 6. Oktober 2016 durch den Fachverband Gewaltfreie Kommunikation e.V. zu Ehren und zur Wertschätzung der Arbeit von Marshall B. Rosenberg ausgerufen. Der US-Amerikaner Rosenberg war Psychologe und entwickelte das Konzept der gewaltfreien Kommunikation zur Verbesserung des menschlichen Miteinanders.